Zur Person

Ralf Lankau

  • Geboren in Lübeck, aufgewachsen als Hanseat und Nordlicht an der Küste und später dann im Rhein-Main-Gebiet (Lübeck und Travemünde waren grenznah zur DDR, Arbeitsplätze rar im Zonenrandgebiet, drum der Ortswechsel der Eltern).
    Verschiedene Schulen in Darmstadt; Klassensprecher, Schulsprecher, Stadtschulsprecher im Wechsel mit erfolgreichen und nicht erfolgreichen Schulverweisen. Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun, sagten die jeweiligen Schulleitungen.
  • Zivildienst an einer Schule für Praktisch Bildbare, wie es in Hessen heißt: zwei sehr eindrückliche Jahre mit Mehrfach- und Schwerstbehinderten. Man lernt, Menschen in ihrer Vielfalt und Eigenart zu schätzen.
  • Studium der Klassischen Philologie und Kunstwissenschaft/Kunstpädagogik, Germanistik, Philosophie und Kulturanthropologie an der Goethe-Universität in Frankfurt (aus Interesse; Scheine und Prüfungen gab es auch manchmal. Es war ein Studium vor der Bologna-Reform mit Bachelor und Master und vor der Verschulung des Studiums).
  • 15 Jahre eigene Agentur für Grafik/Grafikdesign und – ab 1994 – Webdesign; Fachbuchautor, freier Journalist für Lehrmaterialien und (Digital)Technik, Dozent für Softwareschulungen.
  • Seit 2002 Professor für Mediengestaltung, Graphik Design, Print Layout, Screen- und Webdesign, Gestalten von interaktiven Abläufen an der Fakultät Medien (M) der HS Offenburg
  • Seit 1988 Fachaufsätze, Buchpublikationen (ab1996), Vorträge und freie Projekte.
  • Seit 2007 Aufbau des Projekts futur iii: Digitaltechnik zwischen Freiheitsversprechen und Totalüberwachung, die Auseinandersetzung nicht nur mit den schönen, bunten Oberflächen von Websites und Apps, sondern auch mit der „Dark Side of Digital Hype“, dem der Aufbau einer technischen Infrastruktur, die technisch identisch ist mit den Infrastrukturen in China oder Russland. Die zu klärende Frage lautet: Wie verhindert man, dass diese technisch identische Infrastruktur zur Kontrolle und Überwachung der Bevölkerung eingesetzt werden kann? Kann das, über rechtliche Instrumente wie die EU-DSGVO gelingen? Halten sich alle daran? Oder müssen wir IT neu denken? Die Corona-Pandemie 2020 ist Wasser (genauer: Champagner) auf die Mühlen der Digitalisten und Datenökonomie. Wir müssen daran arbeiten, dass aus dem “Zeitalter des Überwachungskapitalismus” (Zuboff, 2018) wieder ein Zeitalter der Demokratie und des Humanismus wird und das Netz zu einem Ort freier und offener Kommunikation, ohne Kontrolle und Kontrolleure. Es ist Ihre Zukunft, die es zu gestalten gilt. Seien Sie dabei.
  • Seit 2018 sind die beiden Projekte “Lehren – Lernen – Unterricht” und “Die pädagogische Wende” dazu gekommen, zwei Projekte, die sich mit Fragen der Bildung und Erziehung im Kontext  der zunehmenden Digitalisierung befassen. Ausgangspunkt dieses Projekts ist die Diskrepanz zwischen pädagogischen Erkenntnissen, Prämissen und Denkweisen und gegenwärtigen Digitalisierungsstrategien im Raum Schule, die von Bereichen der empirischen Bildungsforschung und wirtschaftsnahen Verbänden unterstützt wird. Damit verbunden ist der Anspruch einer digitalbasierten Transformation des Bildungs- und Erziehungssystems. Dem widersprechend müssen Erziehung und Bildung als pädagogisches Primat, mit den (in den Landesverfassungen hinterlegten) Zielen übereinstimmen und dürfen nicht mit den Vorstellungen einer möglichst frühen (und lebenslang andauernden), kleinteiligen Lernleistungsvermessung zum Zwecke einer bildungsökonomischen Nutzung kindlicher Humanressourcen zusammenfallen. Oder kurz: Wir sollten und dürfen Bildung nicht länger von technischen / digitalen  Geräten her denken, sondern wieder vom Menschenund seinen Bedarfen aus. Wir brauchen einen Humanpakt Bildung statt immer neuen Digitalpakten.
  • Heute: Mitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e.V. (vdw e.V.); Mitglied des Vorstands der Gesellschaft für Bildung und Wissen e.V. (bildung-wissen.eu) und Gründungsmitglied des „Bündnis für Humane Bildung“ (aufwach-s-en.de).